Naturschutzschutz, Klima und Energie
Nordfriesland liegt im Norden Schleswig-Holsteins am Nationalpark und UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer und umfasst 35 Naturschutzgebiete, darunter auch Moor, Heide und Dünenlandschaften sowie 36 Geotope, die Einblicke in die Erdgeschichte einschließlich der Entstehung und Entwicklung des Lebens auf der Erde, vermitteln. Mit dem Wattenmeer, den Inseln und Halligen, Marsch- und Geestlandschaften hat Nordfriesland besonders viele naturgeprägte Bereiche aufzuweisen, denen auch im bundesdeutschen und mitteleuropäischen Maßstab herausragende Bedeutung zukommt.
Naturschutz und erneuerbare Energien spielen in der Region eine große Rolle. Traditionell wird das wirtschaftliche Leben durch Landwirtschaft, Fischerei, das mittelständische Handwerk und den Tourismus bestimmt.
Aufgrund der natürlichen Gegebenheiten ist Nordfriesland besonders vom Klimawandel betroffen. Der Anstieg des Meeresspiegels wird das Wattenmeer verändern; dies wirkt sich wiederum langfristig auch auf die Sicherheit der Menschen hinter den Deichen aus. Veränderte Niederschlagsverhältnisse werden die Land- und Wasserwirtschaft in den tief liegenden Marschgebieten zusätzlich herausfordern.
Dem von Menschen verursachten Klimawandel und seinen Konsequenzen können wir nur gemeinsam wirkungsvoll entgegentreten. Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die die Zusammenarbeit von Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen erfordert. In Nordfriesland setzen sich zahlreiche Menschen sehr engagiert für den Klimaschutz ein.
Als Land zwischen den Meeren sind Schleswig-Holstein und insbesondere die Westküste prädestiniert für die Nutzung der Windenergie, sowohl im Binnenland (onshore) als auch auf See (offshore). Rund 8,5 Gigawatt installierte Leistung aus der Windenergie Onshore und Offshore sind bereits ans Netz angeschlossen. Damit leistet die Windenergie unter den Erneuerbaren Energien den größten Beitrag zur Energiewende. Windparks helfen nicht nur dem Klimaschutz durch die Erzeugung umweltfreundlicher Energie, sie bedeuten auch Wertschöpfung in unserem Land. Ca. 12.000 Arbeitsplätze wurden in den vergangenen Jahren in der Windbranche in Schleswig-Holstein geschaffen.
Fracking
Mit Hilfe des Frackings wollen einige große Energiekonzerne, die nach wie vor nicht auf regenerative Energie, sondern auf die Ausbeutung fossiler Quellen setzen, deutschlandweit Erdgas/Erdöl fördern. Um an Gas- und Ölvorkommen zu gelangen wird ein hochgiftiger Chemie-Cocktail unter hohem Druck (ca.1200 bar) mit Wasser und Quarzsand in den Boden gepresst. Das Gestein im Untergrund wird aufgesprengt und gibt so das eingeschlossene Erdgas/Erdöl frei. Diese Fördermethode kann unser Grundwasser verseuchen und produziert Millionen Liter giftiger Abwässer für deren sichere Entsorgung es derzeit keine Lösung gibt. Solange die Risiken nicht total ausgeschlossen sind, muss Fracking nach unserer Ansicht verboten werden.
Die Planung von CO2-Endlagern und Fracking betrifft auch unsere Uthlande. Es darf nicht sein, dass diese einmalige Naturlandschaft Weltkulturerbe Wattenmeer durch kurzsichtiges Profitstreben gefährdet und unwiederbringlich zerstört wird.
Wir wehren uns dagegen, verantwortungslos gegenüber Mensch und Natur zu handeln, unseren Kindern und künftigen Generationen unüberschaubare Verluste und Belastungen zuzumuten.
BUND: No Fracking 2014
Energiewende in SH 2013
Warnung vor CCS 2011
Resolution des Kirchenkreises Nordfriesland
Stellungnahme CCS 2009
Kein CO2-Endlager und kein Fracking in Nordfriesland
Kohlekraftwerke nein Danke!
CO2-Endlager
Große Energiekonzerne versuchen, in Teilen Nordfrieslands und Schleswig-Flensburgs ein CO2-Endlager zu errichten. Dank wissenschaftlicher Gutachten, politischer Bündnisse und massiver Proteste aus der Bevölkerung sind diese Pläne derzeit glücklicherweise vom Tisch. Die weder ausgereifte noch auf nachhaltige Gefahren und Belastungen für Mensch und Natur geprüfte Technologie der Verpressung und Endlagerung von kontaminiertem CO2 darf nicht verwirklicht werden, weder in Schleswig- Holstein noch anderswo. Wer diese dennoch will, muss sich darüber klar sein, dass damit der Bau und Betrieb von immer mehr und immer größeren Kohlekraftwerken unterstützt wird und der Profit der Energieriesen weiter ansteigt, die Strompreise weiter steigen werden, Steuergelder in Milliarbenhöhe verschleudert werden und der flächendeckenden Ausbau der Gewinnung regenerativen Energien massiv behindert wird.